Seit über 100 Jahren können Uhren in dunklen Verhältnissen (nach)leuchten und dem Träger somit die Zeit anzeigen. Doch welches Geheimnis steckt dahinter und was haben die „Radium Girls“ und Militäroperationen damit zu tun?
Die Anfänge
Anfang des Zweiten Weltkrieges wurden Zeiger und Stundenindizes mit Leuchtfarbe versehen, sodass Soldaten die Uhren auch bei wenig Restlicht in der Nacht ablesen konnten. Die Geheimzutat für die Farbe war Radium, ein radioaktives Element, das Energie in Form von Licht abgibt. Allerdings gibt Radium Alphastrahlung ab, die gefährlich für Menschen ist und Krebs verursachen kann. Für die Träger der Uhren war aber kein so großes Risiko vorhanden wie für die Mitarbeiter in den Uhrenmanufakturen. Denn diese, meist weiblichen Mitarbeiter sollten feine Linien mit der Farbe ziehen und um das zu erreichen, spitzten sie die Pinsel mit den Lippen an. Viele starben in der Folge an verschiedenen Krebsarten. Als fünf Frauen später ihren Arbeitgeber verklagten, gewannen sie und lösten damit eine Sicherheitsrevolution aus.
Der Wandel
In den 1960er-Jahren wurde Radium dann mehr und mehr durch Tritium ersetzt, welches zwar auch radioaktiv ist, aber weitaus weniger gefährlich. Die Strahlung von Tritium ist schwächer und es wurde in kleinen Glaseinschlüssen in Uhren eingebaut, sodass es das Gehäuse nicht durchdringen konnte. Es brachte sich so als sichere Option ein und wurde vermehrt genutzt. Heutzutage wird es noch in Konzeptuhren oder Spezialuhren für das Militär verwendet.
Die Gegenwart
Abgesehen davon leuchten fast alle Uhren mit LumiNova oder Super-LumiNova, einem Stoff, der von einem japanischen Unternehmen entwickelt wurde und „aufgeladen“ werden muss, damit er Licht abgibt. Super-LumiNova nimmt Energie durch die Sonnenstrahlen auf und kann bis zu maximal 15 Stunden lang leuchten, bis die Leuchtkraft völlig erlischt.
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